Wasserkocher im Vergleichstest
Auch in reinen Kaffeehaushalten mit Filtermaschine oder einem Kaffeevollautomaten steht eigentlich immer zusätzlich noch ein Wasserkocher. Zwar können auch viele Automaten heißes Wasser ausgeben, die Zubereitung im Wasserkocher ist aber wesentlich einfacher und schneller, gerade bei größeren Mengen. Höchste Zeit also die beliebtesten Wasserkocher einem Vergleichstest zu unterziehen. Hier stellen wir Ihnen die Testergebnisse und die besten Geräte kurz vor:
Die Testergebnisse
WMF Skyline
Der WMF Skyline ist ein echtes Schmuckstück und ist zum größten Teil aus hochwertigem Cromargan gefertigt. Er fasst bis zu 1,6 Liter Wasser und dank einer imposanten Leistungsaufnahme von 3.000 Watt bringt er es auch in Rekordzeit zum brodeln. Im Test kocht ein Liter nach nur 2:33 Minuten und damit ist der Skyline einer schnellsten Wasserkocher überhaupt. Der Griff ist gummiert, liegt gut in der Hand und auch der Filter macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Im Betrieb wird das Innere von einer türkisblauen LED illuminiert, was nicht nur toll aussieht, sondern auch praktisch ist. Die Wasserskala ist so deutlich besser ablesbar. Der Deckel schließt fest und öffnet sich auf Knopfdruck automatisch. Der Sockel steht dank gummierter Unterseite absolut rutschfest und sicher und steht dem Kessel in Sachen Verarbeitungsqualität in nichts nach. Einige Käufer bemängeln im Internet schnell auftretenden Rost, was wir allerdings nicht bestätigen können.
Severin WK 3364
Der WK 3364 von Severin ist ein Bestseller unter den Wasserkochern. Mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Litern und einer Leistungsaufnahme von rund 1.800 Watt beeindruckt er nicht gerade. Trotzdem kann er im Test überzeugen und das versteckte bringt einen Liter Wasser in durchschnittlich 3:22 Minuten zum Kochen – angesichts der geringen Wattzahl ein ordentlicher Wert. Eine Skala ist leider nur auf der Innenseite angebracht und somit auch nur bei geöffnetem Deckel einsehbar. Die Edelstahloberfläche wird zwar recht heiß, dafür ist der Griff gut isoliert und bleibt stets angenehm kühl. Auch die allgemeine Verarbeitungsqualität stimmt beim Severin. Der Ausguss verhindert ungewolltes Tropfen und Spritzer zuverlässig und der Deckel schließt ebenfalls sehr fest. Der faire Preis von etwa 25 Euro rundet das positive Gesamtbild ab.
Philips HD4646
Die imposante Leistungsaufnahme von 2.400 Watt sorgt beim HD4646 von Philips für eine sehr schnelle Kochzeit. Innerhalb von 2:54 Minuten kocht der Testliter sprudelnd und die automatische Abschaltung wird aktiv. Maximal passen 1,5 Liter in den Kessel, die dann nach etwas mehr als 4 Minuten kochen. Zwar ist er „nur“ aus Plastik gefertigt, wirkt aber trotzdem nicht billig oder schlecht verarbeitet. Der integrierte Anti-Kalk-Filter aus Nylon ist abwaschbar und unkompliziert wieder im Wasserkocher angebracht. Die Wasserstandsanzeigen auf beiden Seiten sind ebenfalls gut ablesbar und die Reinigung gestaltet sich dank des flachen Heizelements sehr einfach. Wenn es nicht unbedingt Edelstahl sein muss, ist der Philips HD4646 für gut 20 Euro eine gute Wahl.
Arendo Edelstahl-Glas
Wer einen besonderen Wasserkocher sucht, abseits all der Kunststoff- und Edelstahlgeräte, könnte beim Arendo fündig werden. Durch die Mischung aus Edelstahl und Glas verfügt er über eine Optik die sich vom 08/15 Wasserkocher unterscheidet. Dazu trägt auch die innen angebrachte LED Beleuchtung, die bei Tageslicht allerdings kaum zu erkennen ist. Dass schönes Design aber auch bezahlt werden will zeigt der Preis von etwa 35 Euro. An der Leistung gibt es dann aber wenig zu mäkeln. Die 2.200 Watt erhitzen einen Liter in 2:59 Minuten und maximal kann der Arendo 1,7 Liter aufnehmen. Alle wichtigen Funktionen wie Überhitzungsschutz, automatische Abschaltung und ein hochwertiger Ausguss sind ebenfalls vorhanden. Nur bei kalkhaltigem Leitungswasser erweist sich die Glaskanne schnell als Nachteil, denn dann sind die Ablagerungen stets schon von weitem sichtbar und die recht kleine Öffnung erschwert die Reinigung. Aber wer einen schönen Wasserkocher haben will, muss ja bekanntlich leiden…oder wie war das?
Severin WK 3485
Mit einem Preis von teilweise unter 15 Euro ist der WK 3485 das günstigste Gerät im Vergleich und trotzdem wirken die technischen Daten erst einmal beeindruckend. Maximal 1,7 Liter kann der Severin erhitzen und das tut er mit einer Leistung von 2.200 Watt, die über eine freiliegende Heizspirale direkt an das Wasser weitergegeben wird. Das sorgt einerseits für einen flotten Betrieb (2:56 Minuten für 1 Liter), andererseits erschwert es aber auch die Reinigung. Eine glatte Fläche ist einfach wesentlich einfach zu putzen als die Windungen einer Spirale. Das Kunststoffgehäuse des Kochers wird im Betrieb auch sehr heiß, aber er ist natürlich trotzdem mit allen wichtigen Sicherheitsfeatures ausgestattet.
WMF BUENO
Man sieht dem Bueno Wasserkocher direkt an, dass es sich hier um ein Markengerät handelt und er mit einem Preis von rund 35 Euro auch durchaus zu den teureren Geräten gezählt werden muss. Top Verarbeitung, Edelstahloptik und insgesamt wirkt er einfach deutlich stabiler und wertiger als die meisten Billig-Geräte. Das Heizelement wird von 2.400 Watt befeuert und ist zur einfachen Reinigung verdeckt eingebaut. Trotzdem erreicht der WMF Bueno sehr gute Werte und erhitzt einen Liter Wasser in nur 2:42 Minuten bis zum Siedepunkt. Die Wasserstandsanzeige ist blau beleuchtet und unter dem Kunststoffgriff eingelassen. Leider beginnt sie erst bei 0,75 Liter was nicht optimal für die Tasse Tee zwischendurch ist. Maximal nimmt der Bueno 1,7 Liter auf, wird dann allerdings auch selbst ziemlich heiß. Der Kalkfilter am Ausguss funktioniert gut, ist nach einer Reinigung allerdings nur mit reichlich Fingerspitzengefühl wieder einzusetzen.
Russell Hobbs Precision Control
Der Russell Hobbs Precision Control Wasserkocher erlaubt nicht nur das Erhitzen bis zum Siedepunkt, sondern hier kann die Wunschtemperatur für das Wasser zwischen 25 und 100°C in 5er Schritten gewählt werden. Dafür ist ein blaues Display in das Gehäuse der 1,7 Liter fassenden Kanne eingelassen, wo die eingestellte Temperatur angezeigt wird. Zusätzlich verfügt der Precision Control über eine Warmhaltefunktion, die bis zu 40 Minuten aktiv ist. Mit seinen 2.200 Watt dauert es 3:39 Minuten bis ein Liter Leitungswasser die 100° erreicht, ein eher mittelmäßiger Wert. Etwas unpraktisch ist auch die Verschlussklappe, denn die kann nicht voll geöffnet werden, was das Befüllen und die Reinigung etwas erschwert. Die Skala ist zwar gut lesbar, aber nur für Linkshänger, denn für Rechtshänger befindet sie sich immer an der Rückseite des Gerätes.
Klarstein Pure Water
Der Klarstein Pure Water ist ein echter Hingucker und dürfte auch in der modernsten Küche nicht Fehl am Platz wirken. Oben und unten ist die Glaskanne mit einem Edelstahlstreifen eingefasst und auch der schwarze Kunststoffgriff wirkt sehr hochwertig. Also Besonderheit ist hier wie beim Arendo eine LED integriert, die das Wasser blau erleuchtet. Die Kanne fasst maximal 1,7 Liter Wasser und sollte nicht mit weniger als einem halben Liter in Betrieb genommen werden. Mit einer Leistungsaufnahme von 2.200 Watt bringt er 1 Liter innerhalb von 2:48 zum kochen und der ergonomisch geformte Ausguss verursacht keinerlei unerwünschte Spritzer und Tropfen. Die Skala ist allerdings nur für Rechtshänder gut einsehbar und wenn der Pure Water neu ist, kann er noch einen leicht unangenehmen Plastikgeruch verbreiten. Das gibt sich aber schon nach kurzer Zeit.
Tefal KO3308
Der Tefal KO3308 nimmt maximal ebenfalls 1,7 Liter auf und kann mit einer Mindestmenge von einem halben Liter betrieben werden. Der Wasserkocher verfügt über ein matt-schwarzes Kunststoffgehäuse, die im Betrieb vergleichsweise kühl bleibt. Die Heizspirale liegt verdeckt unter einer Edelstahlabdeckung und sorgt mit einer Leistung von 2.400 Watt in 3:07 Minuten für einen Liter kochendes Wasser. Dabei geht es hier angenehm leise zu, was vermutlich auch am Verschluss des Deckels liegen dürfte. Der schließt nämlich fest und öffnet auf Knopfdruck automatisch – eine gute Lösung. Außerdem sind an beiden Seiten Anzeigen für den Wasserstand angebracht und auch ein herausnehmbarer Kalkfilter ist vorhanden. Lediglich der Griff des KO3308 ist etwas zu klein geraten, gerade für etwas größere Männerhände.
ECG RK 1740 KE
Für rund 20 Euro wird der ECG RK 1740 KE mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Litern und einer Leistung von 2.000 Watt verkauft. Der Kessel besteht aus Edelstahl und wirkt damit durchaus ansprechend und hochwertig, allerdings wurde auf eine Isolierung verzichtet. Somit wird nicht nur der Behälter sehr heiß, auch das obere Ende des Kunststoffgriffs bleibt im Betrieb nicht besonders kühl. Die Kochzeit von 3:29 Minuten für einen Liter Wasser ist lediglich Durchschnitt, bei der geringen Leistungsaufnahme aber auch nicht überraschend. Die blaue Innenbeleuchtung sieht gut aus und erleichtert das Ablesen der Skala, die allerdings nur für Rechtshänder im Blickfeld liegt. Die verbauten Schalter wirken leider etwas billig und nicht besonders vertrauenserweckend, funktionieren im Test allerdings ohne Probleme.
Welches Material ist zu empfehlen?
Die Mehrheit der Wasserkocher besteht aus 3 Materialien – Kunststoff, Glas oder Edelstahl. Zwar gibt es auch einige Exoten aus Keramik, allerdings sind das allesamt Nischenprodukte, von denen auch kein einziges in unserem Test vertreten ist. Aber was ist nun die richtige Wahl in Sachen Material? Offensichtlich sind die Kriterien Preis und Design, und hier unterscheiden sich die Varianten auch deutlich. Während Kunststoffgeräte bereits für 15 Euro und weniger erhältlich sind, werden für einen Glas- oder Edelstahlkocher deutlich mehr fällig. Dafür sehen diese aber auch wesentlich hochwertiger und besser aus, was teilweise aber natürlich auch Geschmackssache ist.
Keine Geschmackssache sind dagegen die Lautstärke und die Haltbarkeit. Im Vergleich zu den anderen Varianten liegen die Plastikgeräte auch hier etwas zurück. Bei Glaswasserkochern droht natürlich die Bruchgefahr und eine kochend heiße Außenhaut, dafür bestechen sie in der Regel mit einer schicken Optik. Die Modelle aus Edelstahl sind am häufigsten vertreten und das überrascht auch nicht, denn hier überwiegen einfach die Vorteile. Ein hochwertiges Äußeres, ein robuster Aufbau und die Möglichkeit zur Schall- und Temperaturisolierung lassen die meisten Hersteller und Käufer zu Edelstahl greifen.
Worauf ist beim Kauf sonst noch zu achten?
Die wichtigsten Sicherheitsfeatures wie Überhitzungsschutz und Abschaltautomatik sind zum Glück bei allen modernen Geräten vorhanden und funktionieren im Test auch fehlerfrei. Auch ein herausnehmbarer Kalkfilter ist mittlerweile Standard und um einen Wasserkocher ohne Filter sollten Sie einen Bogen machen. Recht deutliche Unterschiede gibt es dann aber noch immer bei der Leistungsaufnahme und der Geschwindigkeit. Während alle Modelle im Test über ein fast identisches Volumen verfügen, liegen zwischen den Kochzeiten für einen Liter Wasser teilweise über eine Minute. Auch die Qualität der Isolierung unterscheidet sich bei manchen Geräten deutlich. Während die Glaskocher die Wassertemperatur nahezu verlustfrei auf die Außenseite übertragen, bleiben manche Konkurrenten wesentlich kühler. Zumindest aber der Griff sollte einwandfrei isoliert sein und immer gefahrlos anzufassen sein.