Milchaufschäumer im Vergleichstest
Kaffeevarianten mit Milchschaum erfreuen sich schon seit Jahren stetig wachsender Beliebtheit. Ob Cappuccino, Latte Macchiato oder einfach ein klassischer Milchkaffee, mit aufgeschäumter Milch schmecken sie nochmal deutlich besser. Kaffeevollautomaten mit integrierter Milchschaumeinheit sind allerdings noch immer recht teuer und in der Regel auch ziemlich wartungsaufwendig, daher wollen wir im Folgenden einen Blick auf die Alternativen werfen. Welche Möglichkeiten gibt es Milch in Schaum zu verwandeln und welche sind die besten Milchaufschäumer?
Die Testergebnisse
ScanPart Milchaufschäumer
Der ScanPart kostet gerade einmal rund 7 Euro und ist vermutlich auch deshalb einer der Bestseller bei Amazon. Dabei handelt es sich um einen ganz klassischen Stab-Milchaufschäumer mit gummiertem Griff und batteriebetriebenen Motor. Wer nur hin und wieder mal eine kleine Menge Milchschaum für den Café Latte braucht, macht bei dem Preis nichts verkehrt.
Caso 1610 Fomini
Der Caso 1610 Fomini ist mit etwa 12 Euro etwas teurer, dafür wird er aber auch zusammen mit einem Standfuß ausgeliefert. So muss er nicht immer in der Schublade verschwinden, sondern kann einen festen Platz neben der Kaffeemaschine einnehmen. Im gummierten Griff finden 2 AA Batterien Platz und der Fomini erzeugt damit ordentlichen Schaum.
Severin SM 3593
Den rund 9 Euro teuren SM 3593 von Severin gibt es in allerlei knalligen Farben, auf einen Standfuß muss man allerdings verzichten. Auch hier sorgen 2 AA Batterien für eine maximale Drehzahl von ca. 11.500 U/min, diese müssen bei regelmäßiger Nutzung aber sehr schnell ausgetauscht werden. Die Verarbeitung wirkt dafür gelungen.
Latte-Whip Magic
Fast doppelt so teuer wie die meisten anderen Stab-Aufschäumer spielt der Latte-Whip Magic in einer anderen Liga. Das Gehäuse ist verchromt und dabei sehr gut verarbeitet. Neben dem Milchaufschäumer selbst ist ein Standfuß bzw. eine Wandhalterung im Paket enthalten. Definitiv einer der besten batteriebetriebenen Milchaufschäumer überhaupt.
Latte-Whip Supremo
Der Supremo ist mit 35 Euro einer der teuersten Stab-Milchaufschäumer überhaupt. Dafür sind das Design und die Verarbeitung aber auch überdurchschnittlich und auch die Leistung des Motors ist konkurrenzlos. Statt Batterien werden hier Akkus verwendet, die mittels der beiliegenden Ladestation geladen werden können. Schade nur, dass er preislich fast erschreckend nah an den günstigsten automatischen Milchaufschäumern liegt.
Severin SM 9684
Für rund 80 Euro erhält man mit dem Severin SM 9684 einen automatischen Induktion-Milchaufschäumer, mit dem in einem Durchgang bis zu 500ml Schaum zubereitet werden können. Die Milch kann sowohl warm, als auch kalt aufgeschäumt werden und dank eines austauschbaren Aufsatzes kann sie auch einfach nur erhitzt werden. Dank des Induktionsmotors ist der Betrieb angenehm leise und energiesparend. Das Milchgefäß ist antihaftbeschichtet und auch spülmaschinenfest, was die Reinigung erheblich erleichtert. Rein äußerlich wirkt der SM 9684 eher schlicht, aber durchaus schick und scheint sehr ordentlich verarbeitet zu sein.
Philips CA6500 Senseo Milk Twister
Der CA6500 von Philips wird zusammen mit einigen Senseo Kaffeepadmaschinen im Paket verkauft, ist aber für rund 80 Euro auch einzeln erhältlich. Der induktiv angetriebene Philips bietet sowohl die Möglichkeit kalten, als auch warmen Milchschaum anzurühren. Heiße Milch, etwa für Kakao kann man damit allerdings nicht zubereiten. Ohne den Rühreinsatz kann die Milch zwar erwärmt werden, richtig heiß wird sie so aber nicht. Der Topf ist mit einer guten Beschichtung überzogen und die Reinigung somit nicht wirklich kompliziert. Das Design ist ebenfalls gelungen, mit einer maximalen Füllmenge von 120ml ist er für manche Kaffeehaushalte allerdings eventuell etwas zu klein geraten.
Tchibo Cafissimo
Mit einem Preis von teilweise unter 60 Euro ist der Tchibo Cafissimo einer der günstigsten Induktion-Milchaufschäumer auf dem Markt. Dank der wechselbaren Rühreinsätze erlaubt er das Aufschäumen von kalter und warmer Milch oder auch einfach das Erhitzen von Milch. In den beschichteten Topf passen rund 500ml und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit zum etwas teureren Severin SM 9684. Die beiden Geräte sind bis auf die Farbe offenbar baugleich, was den Cafissimo zum richtigen Schnäppchen macht.
Severin SM 9688
Der SM 9688 ist mit einem Fassungsvermögen von 700 ml einer der größeren Milchaufschäumer und für alle Eventualitäten gerüstet. Damit lassen sich etwas rund 350 ml Milch aufschäumen oder aber die vollen 700 ml erhitzen. Er beherrscht nicht nur kalten und warmen Milchschaum, letztgenannter kann sogar mit verschiedenen Temperaturen zubereitet werden, und zwar stufenlos. Man kann eine Temperatur zwischen 50 und 65°C wählen. Ist der Vorgang beendet, schaltet sich der SM 9688 automatisch ab und die anschließende Reinigung kann manuell, aber auch einfach in der Spülmaschine erfolgen.
Nespresso Aeroccino 3
Der Nespresso Aeroccino 3 ist mit einem Preis von rund 100 Euro sicher kein Schnäppchen, allerdings ist er ein echter Alleskönner unter den Milchaufschäumern. Dank verschiedener Aufsätze ermöglicht er die Zubereitung von kaltem und warmem Milchschaum, sowie das Aufwärmen von Milch. Im Gegensatz zu manch anderem Gerät bleibt der Nespresso dabei stets angenehm leise und die Qualität des Schaums überzeugt trotzdem voll. Die maximale Schaummenge beträgt 120ml, soll Milch lediglich erwärmt werden, kann doppelt so viel verwendet werden. Für größere Kaffeekränzchen ist er damit wohl etwas zu klein, für den Alltag Haushalt aber auch aufgrund der einfachen Reinigung perfekt. Nur der gesalzene Preis trübt den Gesamteindruck etwas.
Saeco HD7019
Der Saeco HD7019 ist rein äußerlich ein sehr schlichter Milchaufschäumer, der im Edelstahllook an einen kleinen Wasserkocher erinnert. Trotz des relativ niedrigen Preises von rund 70 Euro stimmen aber sowohl die Verarbeitung, als auch die inneren Werte. Die Energie wird induktiv übertragen und das Innere des Topfs ist zur einfacheren Reinigung doppelt beschichtet. Über zwei Knöpfe wird automatisch kalter oder warmer Milchschaum erzeugt, auf heiße Milch muss man hier allerdings verzichten. Dafür kann die Konsistenz des Schaums auf ganzer Linie überzeugen und es geht im Betrieb auch nie wirklich laut zu.
Krups XL 2000
Krups liefert mit dem XL 2000 einen echten Premium Induktion-Milchaufschäumer. Sehr gut verarbeitet, ein schlichtes aber gelungenes Design und die hochwertige Beschichtung im Milchtopf rechtfertigen den hohen Preis von rund 90 Euro. Der XL 2000 fasst bis zu 200ml Milchschaum und knapp 300ml heiße Milch, optimal also auch für den Kakao zwischendurch. Leider fehlt die Möglichkeit auch kalten Milchschaum zuzubereiten hier und auch spülmaschinenfest ist der XL 2000 nicht. Unterm Strich bleibt dann nur ein mittelmäßiges Preis-/Leistungsverhältnis.
Ottoni Fabbrica „Mastrolatte“
Auch der Ottoni Fabbrica „Mastrolatte“ (was für ein Name!) schlägt mit knapp 90 Euro zu Buche und liegt damit am oberen Ende der Preisskala. Dafür erhält man hier aber auch eine Ausstattung, die ihresgleichen sucht. Der Mastrolatte erlaubt nicht nur die Zubereitung von warmem und kaltem Milchschaum, er bietet sogar die Möglichkeit zwischen 5 Temperaturstufen zu wählen. Die Reinigung des Milchbehälters gelingt problemlos und mit einem Fassungsvermögen von 700 ml ist er einer der größten im Test. Der Motor wird stromsparend induktiv angetrieben und auch die Verarbeitung ist makellos.
AEG MS5000
Der MS5000 von AEG ist in vielerlei Hinsicht eine Nummer kleiner. Mit einer maximalen Milchschaummenge von 150 ml bietet er zwar ausreichend Platz für eine oder maximal zwei kleinere Tassen, ist aber wenig flexibel wenn man mal einige Gäste hat. Neben dem Milchschaum kann der AEG auch bis zu 250 ml Milch erwärmen, die Möglichkeit kalten Milchschaum zuzubereiten bietet er allerdings nicht. Dafür ist er angenehm leise und und der Schaum überzeugt durch eine cremige Konsistenz. Für einen Preis von etwa 60 Euro ist der MS5000 ein durchaus faires Angebot.
Bialetti Tutto Crema
Der Tutto Crema ist in zwei Ausführungen verfügbar. Die kleine Ausführung fasst 200 ml Milch, die große dagegen 400 ml. Abgesehen davon sind die beiden baugleich. Dank einer Antihaftbeschichtung wird die Milch ohne Probleme auf dem Herd erwärmt und anschließend mit dem Doppelsieb manuell aufgeschäumt. Dabei kann man über die Anzahl der Bewegungen leicht kontrollieren ob man eher cremigen oder festen Milchschaum möchte. Für Induktionsplatten ist der Bialetti Tutto Crema leider nicht geeignet.
Cilio Cappuccino-Creamer
Der Cappuccino-Creamer von Cilio kann dagegen auf allen Herdarten genutzt werden, auch Induktionsplatten. Für rund 40 Euro bekommt man hier einen richtig schicken Edelstahl-Milchschaufschäumer, der rund 750 ml fasst. Damit ist er groß genug, um auch mal genügend Milchschaum für 5-6 Tassen zuzubereiten. Dank der guten Antihaftbeschichtung brennt hier auch nichts an und die Reinigung ist schnell und unkompliziert. Der Preis ist hoch, aber dafür bekommt man hier auch einen der besten manuellen Aufschäumer.
Wie wird aus Milch Schaum?
Schaum entsteht indem kleine Luftbläschen in die Milch gebracht werden und von den Milchmolekülen umschlossen werden. Das kann entweder mechanisch oder auch mit Hilfe von Dampf erreicht werden. Neben dem Equipment spielt dabei vor allem die Milch selbst die entscheidende Rolle. Je nach Temperatur, Fettgehalt und Dauer der Zubereitung können sich die Porengröße des Schaums und damit das gesamte Ergebnis sehr stark unterscheiden.
Welche Arten Milchaufschäumer gibt es?
Stab-Milchaufschäumer
Diese besonders handlichen Milchaufschäumer sind normalerweise batteriebetrieben und nicht besonders teuer. Die einfachsten Modelle gibt es bereits für rund 5 Euro, hochwertige können dagegen auch über 30 Euro kosten. Im Vergleich zu anderen Bauarten sind die Stab-Milchaufschäumer normalerweise trotzdem die günstigste Variante. Sie bestehen alle aus einem Handteil mit Motor und Batteriefach am einen Ende und einer Aufschäumspirale am anderen Ende. Ein Milchgefäß ist hier im Lieferumfang normalerweise nicht enthalten und wird also zusätzlich benötigt. Neben dem geringen Anschaffungspreis ist vor allem die unkomplizierte Reinigung der große Vorteil der Stab-Aufschäumer. In Sachen Milchschaumqualität (vor allem wenn man mal mehr als eine Tasse braucht), können sie mit den anderen Bauformen aber nur bedingt mithalten.
Automatische Milchaufschäumer
Bei den automatischen Milchaufschäumern geht es wesentlich komfortabler zu, allerdings hat das auch seinen Preis. Unter 50 Euro gibt es kaum sinnvolle Geräte und besonders teure Modelle können auch leicht im dreistelligen Bereich liegen. Die Preise sind aber größtenteils auch gerechtfertigt, denn die automatischen Aufschäumer sind deutlich komplexer aufgebaut als die einfachen Stab-Geräte. Ähnlich wie bei einem Wasserkocher, ist hier ein Gefäß für die Milch enthalten und diese wird darin automatisch aufgeschäumt. Die Energie wird dabei entweder klassisch elektrisch oder bei besonders hochwertigen Geräten auch induktiv übertragen. Je nach Größe können damit auch problemlos größere Mengen Milchschaum erzeugt werden und viele Geräte erlauben auch die Wahl unterschiedlicher Temperaturen. Die Reinigung ist hier dafür etwas aufwendiger als bei anderen Bauformen.
Manuelle Milchaufschäumer
Die manuellen Milchaufschäumer kommen ganz ohne Elektrizität aus, denn hier wird noch mit Muskelkraft gearbeitet. Während bei allen anderen Bauformen meist ein rotierendes Bauteil die Luft in die Milch bringt, ist es hier ein feines Sieb. Das wird immer wieder hoch und runter bewegt und dabei durch die Milch im Gefäß gezogen. Man sollte meinen dass diese Modelle die günstigste Variante sind, aber hochwertige Geräte können durchaus 40 bis 50 Euro, teilweise sogar noch mehr, kosten. Dafür sind diese in der Regel auch hitzebeständig und erlauben so auch die Zubereitung von warmem Milchschaum. Möchte man regelmäßig oder auch mal größere Mengen Schaum aufschlagen, kommen die manuellen Geräte aber schnell an ihre Grenzen.
Welcher ist nun der richtige für mich?
Die Frage kann nur äußerst subjektiv und muss individuell beantwortet werden. Man sollte sich hier vor allem die Frage stellen, wie regelmäßig und in welchen Mengen soll Milchschaum zubereitet werden. Möchte man das ganze erst mal ausprobieren und dabei nicht zu viel Geld versenken, spricht sicher nichts gegen einen günstigen Stab-Milchaufschäumer. Genießt man dagegen die Prozedur der Kaffeezubereitung, kann auch ein schickes manuelles Gerät viel Freude bereiten. Die komfortabelste Bedienung bieten sicherlich die automatischen Milchaufschäumer, was aber auch seinen Preis hat.